Filipe Vilas-Boas wurde 1981 in Portugal geboren. Aktuell lebt und arbeitet der Autodidakt und Medienkünstler in Paris. Ohne naiver Tech-Utopist oder widerwilliger Technophobiker zu sein, beschäftigt er sich mit der Frage, wie wir zeitgenössische Technologien nutzen und beleuchtet politische, soziale und gesellschaftliche Auswirkungen. Seine Installationen, Performances und Konzeptkunstwerke hinterfragen die globale Digitalisierung unserer Gesellschaft, indem er Elemente aus der digitalen (URL) in unsere physischen (IRL) Welt überführt.
Seine Roboterinstallation „The Punishment“ wurde im portugiesischen Emerging Art Book 2018 hervorgehoben, seine Arbeiten wurden bei Nuit Blanche Paris, der UNESCO, der Biennale Siana, Le Cube, dem französischen Kulturministerium, dem Athens Digital Art Festival, Monitor - Heraklion Contemporary Arts Festival (GR), MAAT Museum und bei der Tate Exchange - Tate Modern (UK) gezeigt.
The Punishment
„The Punishment“ ist eine Installation, in der ein Roboter als Strafe für potenziellen Ungehorsam das erste Gesetz der Robotik des Sci-Fi Autors Isaac Asimov aufschreiben muss.
Technologien verschmelzen gegenwärtig mit hoher Geschwindigkeit, insbesondere im Bereich der Robotik und der künstlichen Intelligenz. Dies wirft viele Fragen über die Beziehung zwischen Mensch und Maschine auf.
Die dystopische schwarz-humorige Vermenschlichung der Maschine unterstreicht auch die Ängste, die die Robotik hervorruft. Wie automatisiert sollen unsere Welt oder unsere Körper sein? Wie soll der physische, moralische und rechtliche Rahmen beschaffen sein? Welche Folgen hat das für das menschliche Leben? Ist es nicht an der Zeit, die Schule neu zu erfinden? Um die Jahrhundertwende tauchen überall Fragen zur Automatisierung auf. Wir werden sie, wenn möglich, gemeinsam beantworten müssen.
Carrying The Cross
Die Durational Performance „Carrying The Cross“ ist Teil von Filipe Vilas-Boas fortlaufender Beschäftigung mit globalen Vernetzungsutopien, spiritueller Magie und düsteren Zukunftsentwürfen von einer Gesellschaft aus Techniksklaven.
Hergestellt aus Nägeln und Holz und mit Abmessungen von 340 x 200 x 50 cm wurde das gigantische, skulpturale „f“ als Kommentar zu den sozialen Medien vom Künstler um die Tate Modern getragen, bevor es zur Kreuzigung, dem Höhepunkt der Performance, kam.
Die performative Prozession war ursprünglich als Teil von Vilas-Boas Einzelausstellung „EDEN" im Juli 2019 in der Zaratan Arte Contemporânea/Lissabon konzipiert.
Das Stück will zur Diskussion von Themen anregen, die sich aus dem Umgang mit digitalen Plattformen ergeben, wie Daten und Datenschutz, Überwachung und algorithmische Vorurteile. „Carrying The Cross“ bezieht sich auf die Emotionalität von Hoffnung und Unterdrückung im Rahmen der Digitalisierung, wo das Verhältnis zur Technologie religiöse Züge annimmt.
Während des generate! Festival für elektronische Künste werden, zurücktransportiert in den öffentlichen Raum, die Video-Dokumentationen der Performance in Lissabon und London gezeigt.